Geld und Gehalt – Tabuthemen?
Geld, Vergütung und Gehaltsstrukturen – alle Fragen, die sich um diese Themenfelder drehen, sind bis heute in deutschen Unternehmen größtenteils ein Tabu. Obwohl durch die zunehmende Digitalisierung und Automatisierung Aspekte wie ein bedingungsloses Grundeinkommen, eine immer größere Gehaltsschere zwischen niedrigen und hohen Einkommen oder der „Gender-Pay-Gap“ (in Deutschland der drittgrößte in der EU) ins Bewusstsein der Menschen rücken, sprechen Beschäftigte in Unternehmen selten darüber.
Deutschland hat ein starkes Tarifsystem – doch die Bedeutung sinkt. Immer weniger Mitarbeitende sind Mitglied in einer Gewerkschaft und auch die Zahl der tarifgebundenen Betriebe nimmt kontinuierlich ab. Im außertariflichen Bereich fehlt jedoch häufig Transparenz darüber, wie Gehaltssysteme entstehen, welche Prinzipien greifen oder wer wie viel verdient und warum. Dies ist entscheidend dafür, dass Menschen ihre Vergütung als gerecht empfinden und sich verantwortungsvoll in ihre Organisationen oder die Gesellschaft einbringen möchten.
Eine Tabuisierung des Gehaltsthemas in Organisationen bringt verschiedene Risiken mit sich:
» Beschäftigte reduzieren ihr Engagement, weil sie sich nicht fair entlohnt fühlen
» Die Arbeitgeberattraktivität sinkt und somit die Gefahr von erhöhter Fluktuation
» Bestehende Ungerechtigkeiten bleiben im Dunkeln und werden zum Normalfall
» Menschen können nicht ihr volles Potential entfalten
Auch wenn agile Arbeitsweisen, Selbstorganisation und flache Hierarchien mehr und mehr Einzug in die Unternehmenswelt halten, trauen sich Unternehmen oft nicht an das Thema Vergütung heran. Wir beobachten in der Praxis immer wieder, dass die Vergütungsstrukturen einen wichtigen Hebel für Veränderung darstellen: Mit neuen Vergütungsformen, die klar signalisieren, was in der Organisation entlohnt wird und was nicht, unterstützen Unternehmen ihre eigene Entwicklung in Richtung ihres Zukunftsbildes.

Wir möchten mit Euch über Geld reden!
Um alte Glaubenssätze in Bezug auf Geld, Vergütung und Gehaltsstrukturen aufzubrechen, haben wir bei uns selbst angefangen: Wir sind ein Team aus Organisationsbegleiter:innen, integralen Berater:innen, Autor:innen und Unternehmer:innen. Wir haben uns selbst radikale Fragen auf persönlicher, organisatorischer und gesellschaftlicher gestellt: Welche Währungen gibt es in Organisationen? Welche Erwartungen sind mit Vergütung verknüpft? Welche Werte, Prinzipien und Kriterien liegen Gehaltsmodellen zugrunde? Und welche Leistungen bringen wirklich einen sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Mehrwert?
In der Auseinandersetzung mit diesen Fragen haben wir die Integrale New Pay Landkarte erstellt, die einen Raum eröffnen kann, um auf verschiedenen Ebenen über Vergütungsthemen zu sprechen – individuell, unternehmensbezogen oder gesellschaftlich.
Mit unterschiedlichen Formaten, die wir in den kommenden Wochen und Monaten organisieren, wollen wir das Tabu brechen und aktiv zum Dialog, zur Selbstreflexion und zur kreativen Gestaltung zukunftsfähiger Vergütungsstrukturen einladen.
Noch mehr über die Hintergründe der Integralen New Pay Landkarte erfahren
Das New Pay Autorenteam Stefanie Hornung, Nadine Nobile und Sven Franke berichten auf ihrem New Pay Blog „Wie wir New Pay auch integral denken“ über die Entstehung der Landkarte und wie sie eingesetzt werden kann. Hier geht’s zum Blog.
Training: Die Integrale New Pay Journey

Die Integrale New Pay Journey ermöglicht es Dir, in verschiedene Ebenen von Vergütung einzutauchen und verschiedene Transformationspunkte und Zusammenhänge von Geldflüssen kennen zu lernen.
Ausführliche Informationen zum aktuellen Training „Integrale New Pay Journey“ findest du hier.
Download der Integralen New Pay Landkarte

Die Integrale New Pay Landkarte umfasst 20 verschiedene Entwicklungslinien, die komplexe Themenfelder wie Geld, Gehalt, Zeit und Wertempfinden im Kontext von Organisationen zusammenführen.
Mit der Angabe Deines Namens und Deiner Email kannst Du über das untenstehende Formular die Landkarte als pdf herunterladen.
Die Co-Kreator:innen
Wir, das sind:
» Die New-Pay-Initiatoren und Autoren Sven Franke, Stefanie Hornung und Nadine Nobile (Buch „New Pay – Alternative Arbeits- und Entlohnungsmodelle“, ) und
» Maren Handwerk, Geschäftsführerin eines Dienstleistungsunternehmens und Initiatorin eines New-Pay-Prozesses in ihrer Organisation
» Das imu-Team: Ann-Christin Abbenhaus, Rasmus Fackler-Stamm, Felix Gnann, Niklas Kho und Monika Luger als Expert:innen für integrale Organisationsentwicklung
Da wir uns schon lange mit Vergütungssystemen beschäftigen, sind wir uns der Komplexität des Themas bewusst. Die integrale Landkarte halten wir für eine passende Form, um diese Vielschichtigkeit darzustellen.
Die Corona-Zeit haben wir genutzt, um gemeinsam die Integrale New Pay Landkarte zu entwickeln. Neben der konzeptionellen Arbeit gaben diese Treffen allen Beteiligten den Raum, sich persönlich mit dem Thema auseinandersetzen. Durch den intensiven Austausch ist viel Erfahrungswissen eingeflossen und wir haben uns immer wieder gegenseitig inspiriert. Deswegen sind wir immer mit mehr Energie aus den Treffen herausgegangen als hinein und sind ganz nebenbei zu einem Team zusammengewachsen.