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Cases

Wie Vernetzung die Innovationskompetenz von KMU fördert

Ein Verbundprojekt mit der Hochschule Pforzheim, der Lernplattform blink.it und fünf Anwendungsunternehmen

Service Forschung, Verbundkoordination und Organisationsentwicklung

Kund:in InnoDiZ

Branche KMU

Dauer 2019 – 2022

Selbstorganisiertes Innovationsmanagement im digitalen Zeitalter

Hast du schon einmal darüber nachgedacht, wie bestimmte Bereiche unseres Lebens plötzlich und rasant an Bedeutung gewinnen können? Ein markantes Beispiel dafür ist die Zeit vor der Corona-Pandemie. Erinnere dich zurück: Wie war damals deine Einstellung zum Home Office? Trotz vorhandener technischer Möglichkeiten konnte hier die Digitalisierung erst durch äußeren Druck Einzug in unseren Berufsalltag halten.

Oftmals sind es unsere Einstellungen und Glaubenssätze, die uns daran hindern, Chancen zu ergreifen – vor allem in Bezug auf die Digitalisierung. Besonders fatal ist das für kleine und mittlere Unternehmen. Fehlt zusätzlich das nötige Know-how, werden Innovationschancen häufig nicht erkannt. Unser Ansatz lautet: Gemeinsam und voneinander lernen.

Wie können kleine und mittlere Unternehmen die Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen, um ihre Innovationsfähigkeit zu stärken? Dieser Frage sind wir im Rahmen des Forschungsprojekts InnoDiZ gemeinsam mit der Hochschule Pforzheim, dem Lernplattform-Anbieter blink.it und fünf kleinen und mittelständischen Unternehmen nachgegangen.

Diese Unternehmen wurden dabei unterstützt, sich intensiv zu vernetzen, um ihren Blickwinkel auf Innovation zu erweitern. Dabei haben wir eine Vielzahl von Lernmethoden kombiniert: Von Video- und Online- Lernen bis hin zu Präsenzveranstaltungen. Du erfährst hier, warum dieses Forschungsprojekt zu den wertvollsten unserer letzten Jahre zählt.

Herausforderung

Mit dem fortschreitenden Einzug der Digitalisierung sehen sich kleine und mittelständische Unternehmen vermehrt vor der Herausforderung, die erforderlichen Kompetenzen zu erlangen, um Potenziale für Innovation wahrzunehmen. Der rasante technologische Fortschritt bringt zwar vielfältige Möglichkeiten mit sich, doch die komplexen Anforderungen stellen viele Unternehmen vor Schwierigkeiten.

Es wird immer deutlicher, dass die digitale Kluft zwischen Großunternehmen und KMU wächst, was letztere zunehmend im Wettbewerb benachteiligen kann. Wir haben die klare Absicht, digitales Know-how gezielt zu fördern, und das aus drei Gründen:

1. Potenziale der Digitalisierung erschließen

2. Wettbewerbsfähigkeit sichern

3. Innovationschancen effektiv erkennen und nutzen

Die eigentliche Schwierigkeit verlagert sich von der Digitalisierung weg hin zu der Frage: Wie gelingt nachhaltig wirksame Veränderung in Organisationen? Veränderungsprozesse in Organisationen werden nicht durch hierarchische Anordnungen ermöglicht, sondern durch eine veränderte Haltung und Einstellung der Mitarbeitenden. Durch InnoDiZ wurden Personen geschult, aus ihrem täglichen Arbeitsumfeld heraus Innovation voranzutreiben. Aus Erfahrung wissen wir - der Prozess beginnt beim Einzelnen, um das Team als Ganzes voranzubringen.

Geschichte und Prozess

Die Bedeutung kleiner und mittelständischer Unternehmen für die deutsche Wirtschaft ist unbestreitbar. In der heutigen global vernetzten Welt benötigen KMU besondere Merkmale, um sich zu behaupten. Dabei verfügen nur wenige über die Ressourcen, spezialisierte Stellen für Innovationsmanager:innen zu schaffen.

Gemeinsam mit der Hochschule Pforzheim, dem Lernplattform-Anbieter blink.it und den Unternehmen Phaesun, Wiedenmann, Reichmann, Eberle und Noch starteten wir das Forschungsprojekt „Selbstorganisiertes Innovationsmanagement im Digitalen Zeitalter“. Durch die Förderung der überbetrieblichen Vernetzung entstand über drei Jahre eine unternehmensübergreifende Ausbildung im Innovationsmanagement.

Wir streben am imu kontinuierlich nach neuen Forschungsaufträgen, um uns die Zeit und die Gelegenheit zu geben, unsere Perspektiven zu erweitern. In Zusammenarbeit mit der Hochschule Pforzheim haben wir deren aktuelle Forschungsergebnisse mit unseren integralen Elementen angereichert. Diese Verbindung konnten wir nicht nur bei InnoDiZ erfolgreich in die Praxis bringen, sie bildet heute auch die Grundlage für neue Angebote wie unser Logbuch Training und den Integral Scrum Master.

Die Integration unserer gemeinsamen Inhalte kam in die Praxis. Workshops am imu und eine digitale Lernplattform ermöglichten die gemeinsame Weiterbildung von über 100 Mitarbeitenden der Anwendungspartner. Diese Bemühungen resultierten in der Entstehung erfolgreicher Innovationsprojekte, die kontinuierlich weiterentwickelt werden. Zusätzlich wurde eine Blended-Learning-Infrastruktur geschaffen, um viele weitere Unternehmen auf ihrem Weg zur digitalen Innovation zu begleiten.

Ergebnis

Zahlreiche positive Rückmeldungen spiegelten uns den Fortschritt der Anwendungspartner wider. Wir erhielten Feedback darüber, dass sich in den Unternehmen spürbare Veränderungen vollzogen haben. Es entstand eine Innovationskultur unter den Mitarbeitenden, gestärkt durch eine gemeinsame Sprache und neu erworbene Fähigkeiten. Diese Kompetenz-Gemeinschaft zeichnet sich durch gegenseitige Unterstützung und Inspiration aus. 

Die Mitarbeitenden leben eine neue Dynamik, in der sie die Ziele der jeweiligen Unternehmen zu ihren persönlichen Herausforderungen machen. Diese Entwicklung wurde durch das Vertrauen der Geschäftsführung in das Forschungsprojekt und die Mitarbeitenden selbst ermöglicht, indem sie ermutigt wurden, neue Wege zu beschreiten. 

Die plötzliche Bedeutungszunahme des Home Office während der Corona-Pandemie verdeutlicht, wie wichtig es ist, die Bereitschaft und Fähigkeit zur Innovation zu stärken. Nur so können wir den stetigen Wandel in der Arbeitswelt proaktiv gestalten und uns erfolgreich neuen Herausforderungen stellen. 

Für uns am imu war InnoDiZ besonders wertvoll. Das Forschungsprojekt gab den Anstoß zur Entwicklung unseres Logbuchs, das mittlerweile in seiner dritten Auflage das Grundlagenwissen des imu zusammenführt. Für Rasmus war das Forschungsprojekt ein Raum des Lernens und des Ankommens bei uns. Felix integriert die Erkenntnisse des Forschungsprojekts in seinem neuen Training zum Integral Scrum Master.